Oft wird die Frage gestellt wo der Sinn einer Straßenbeleuchtung liegt und ob es notwendig ist, soviel Finanzmittel für die Straßenbeleuchtung aufzuwenden. Ein Beispiel soll verdeutlichen, dass gerade in bebauten Wohnlagen, wo mit Fußgängerverkehr zu rechnen ist, eine Straßenbeleuchtung durchaus Sinn macht.
Der Anhalteweg eines fahrenden Autos setzt sich zusammen aus dem Reaktionsweg und dem Bremsweg. Bei einer gefahrenen Geschwindigkeit von 50 km/h beträgt der Anhalteweg rund 40m, bei einem guten Reaktionsvermögen des Autofahrers.
Siehe auch "Abschalten - Sparen um jeden Preis?"
Das Abblendlicht guter Autoscheinwerfer ereicht eine Ausleuchtungsweite von rund 40m. Das Beobachtungsfeld des Autofahrers liegt jedoch zwischen 60m und 160m.
Sollte nun ein gut reagierender Autofahrer in einer unbeleuchteten Stadt sich vorschriftsmäßig mit 50 km/h fortbewegen, so kann er von Glück sprechen, wenn kein dunkel gekleideter Fußgänger die Fahrbahn kreuzt, den diesen würde er wahrscheinlich überfahren.
Die Anhalteweg reicht in der Regel jedoch nicht aus, da viele Autofahrer eher schneller als 50 km/h unterwegs sind und die Reaktionszeit durch ein fortgeschrittenes Alter, aber auch durch Musik oder andere Ablenkung gerade in der Stadt verlängert wird.
Dies ist ein Beispiel dafür, dass Straßenbeleuchtung durchaus Sinn macht. Auch Entscheidungsträger sollten dieses Beispiel als Anlaß nehmen, über Abschaltungen der Straßenbeleuchtung genauer nachzudenken.