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    Eine gelungene Beleuchtung oder Anstrahlung von architektonisch oder künstlerisch interessanten Gebäuden oder Objekten, betont zum einen die Charakteristik der Gebäude und wirkt zum anderen positive auf das Umfeld. Anstrahlungen fördert die Bildung einer städtischen Identität und fördern somit den ersten positiven Eindruck, den ein Besucher von einer Stadt erhält. Anstrahlungen können aber auch Orietierungspunkte im Dschungel einer Großstadt darstellen. Soll ein ausgewähltes Objekt oder Gebäude eine Anstrahlung oder Beleuchtung erhalten, so sind in den seltesten Fällen Standardlösungen gefragt. Vielmehr sind unterschiedliche Objekte durch unterschiedliche Beleuchtungsanforderungen charakterisiert. Eine Fassadenbeleuchtung ist mit einer akzentuierten Beleuchtung nicht zu vergleichen. Oberflächenstrukturen oder Materialoberflächen sind so vielfältig wie die Beleuchtungsmöglichkeiten, die hierfür realisiert werden können. Nicht zu vernachlässigen ist auch das Umfeld oder der Hintergrund vor dem ein Objekt beleuchtet werden soll.
    Trotz aller Möglichkeiten für eine Objektbeleuchtung gibt es gewisse Grundregeln oder Grundgedanken, wie man an eine Beleuchtungsplanung herangehen sollte:
    1. Teilen Sie das anzustrahlende Objekt in Funktionselemente auf. D.h. die Burgmauer einer Burg wird separat betrachtet und der Wachturm separat. Die Anforderungen an die Beleuchtung werden pro Element separat festgelegt und dann nahtlos in eine harmonische Lösung für das ganze Objekt zusammengefasst.

    2. Beleuchtungskörper, Lampen, Fabrikate und Ausstrahlungseigenschaften von Fluter erst bei der Anforderungsfestlegung auswählen. In den seltesten Fällen paßt der noch vorhandene Fluter im Lager zu den gestellten Anforderungen.

    3. Definieren Sie vorher, wie ein Objekt später erscheinen soll. Sollen Strukturen erkennbar sein, oder sollen die Strukturen verstärkt werden? Soll eine gewisse Dramatik durch die Beleuchtung entstehen? Soll die Farbe des Gebäudes erhalten, verstärkt oder durch andere Farben künstlerisch verändert werden?

    4. Beginnen Sie Ihre Beleuchtungsplanung von oben und arbeiten Sie sich nach unten weiter. Eine Beleuchtung für die Spitze kann für eine ganze Fassade mit ausreichend sein.

    5. Vergessen Sie nie die Spitze des Kirchturm! Leider ist es oft zu sehen, dass hohe, historische Gebäude, Türme usw. zwar an ihrer Fassade gut ausgeleuchtet sind, aber der Spitze nicht beachtet wurde. Dies ist vieleicht aus näherer Umgebung nicht dramatisch und fällt nicht so sehr ins Gewicht, aber auf die Fernwirkung hat es großen Einfluß. Türmen fehlt oft aus der Ferne gesehen die Höhe, oder sind als Turm gar nicht mehr zu erkennen. Deshalb mein Tipp: Das Kreuz oder der Hahn auf dem Kirchturm kommt zuerst.

    6. Ein hoher Turm ist sehr gut mit einem breitstrahlenden Fluter auszuleuchten. Insinn sagen Sie? Drehen Sie den Fluter um 90 Grad. Somit bekommt eine hohe, schlanke Fassade eine gleichmäßige Ausleuchtung und das Umfeld wird von Streulicht verschont. (Bitte zulässige Brennlage der eingesetzten Lampe beachten)

    7. Beachten Sie, dass spiegelnde Flächen so gut wie kein Licht reflektieren, somit aber auch nicht anstrahlbar. Aluminiumfassaden haben eine ähnliche Wirkung. Suchen Sie in diesem Fall nach Fassadenelemente, die mit einer Akzentbeleuchtung dem Gebäude auch nachts eine gewisse Faszination geben können.

    8. Beachten Sie die Umgebungshelligkeit. Die wahrgenommene Helligkeit eines durch Scheinwerfer beleuchteten Objektes hängt stark von der Helligkeit seiner jeweiligen Umgebung ab. In hell erleuchteten Stadtzentren bedarf es einer höheren Beleuchtungsstärke bei Anstrahlungen als in weniger beleuchteten Stadtteilen, wie z.B. Altstadt.
    Empfohlene Beleuchtungsstärken
    Oberflächenreflektion   Umgebungshelligkeit
        Niedrig Mittel Hoch
             
    Hoch (0,6)   20 Lux 30 Lux 60 Lux
    Mittel (0,3)   40 Lux 60 Lux 120 Lux
    Niedrig (0,15)   80 Lux 120 Lx 240 Lux
             
    Die Werte sind Mittelwerte für das Gesamtobjekt
    Akzentbeleuchtung bedarf oft höhere Beleuchtungsstärkewerte

    9. Je heller die Oberflächenfarbe der anzustrahlenden Objekte, um so weniger Licht wird benötigt, um ein bestimmtes Beleuchtungsniveau zu erreichen. Glas und Edelstahl (auch spiegelnde Flächen) besitzen eine sehr hohe Reflektion und leisten somit keinen Beitrag zu einer Oberflächenhelligkeit. Schwarze oder sehr dunkle Flächen sind nur sehr unwirtschaftlich zu beleuchten, da viel Licht erzeugt werden muß, um überhaupt eine Wirkung zu erreichen. Hier hilft meist eine Akzentbeleuchtung.

    10. Farbqualität muß bewußt eingesetzt werde. Dabei unterscheidet man die Farbeigenschaft der Lampe und der Farbwiedergabe. Je besser die Farbwiedergabe der Lampe (Farbwiedergabeindex Ra) um so besser werden die natürlichen Farben des Objektes dargestellt. Die Farbeigenschaften einer Lampe (gelb, weiß, kaltes Licht, warmes Licht) kann geschickt genutzt werden, um interessante Kontraste zwischen Gebäuden und Hintergrund, zwischen verschiedenen Objekten oder einzelnen Teilen eines Objektes zu schaffen. Sie kann aber auch genutzt werden um den natürlichen Farbton der Oberfläche, z. B. Sandstein und Natriumdampflampe, zu betonen und zu verstärken. Gerade im Bereich von Innenstädten kann der geschickte Einsatz von Lichtfarben den notwendigen Kontrast von historischen Gebäuden zur normalen Straßenbeleuchtung bilden. (Dies wird z.B. in der Stadt Nürnberg bewußt praktiziert)

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    • Beleuchtungspflicht und Abschaltungen

      In den letzten Wochen und Monaten wird der Ruf nach Energieeinsparungen im kommunalen Umfeld immer lauter.

      Es wird auch immer wieder die Frage gestellt, ob man die Straßenbeleuchtung einer Kommune einfach abschalten kann. Auf diesem Gebiet besteht zur Zeit eine große Unsicherheit.

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